Mythos Milben

Cornelia Graf • Apr. 29, 2022

Der Milben-Mythos:

„Bitte Allergiker-Bettwäsche!“




Würde man eine Milbe fragen, wie sie sich ihr perfektes Eigenheim vorstellt, wäre die Antwort wohl: kuschelig warm, feucht und mit einem riesigen Vorratsschrank voller Hautschüppchen. Denn zum Überleben benötigt die Hausstaubmilbe eine Luftfeuchtigkeit von über 70 % und, je nach Art, Temperaturen zwischen 15 und 30 °C. Alleinige Nahrungsquelle bilden menschliche Hautschuppen, die wiederum den Hauptanteil des gewöhnlichen Hausstaubs bilden.


Da verwundert es nicht, dass die Milbendichte im Bett am größten ist. Hier findet die Hausstaubmilbe genau die Bedingungen vor, die sie gern hat, um sich ein gemütliches Leben zu machen. An sich ist das auch nicht weiter schlimm: Milben sind harmlos, können sie doch weder stechen noch beißen. Zudem sind sie unsichtbar und geruchsneutral.

So friedlich das Zusammenleben zwischen Mensch und Milbe scheint – nicht jeder ist von seinen nächtlichen Mitbewohnern begeistert. Dem Hausstaubmilben-Allergiker sind die Tierchen ein Dorn im Auge. Denn wer unter einer der häufigsten Allergien in Deutschland leitet, wacht morgens mit tränenden Augen und juckender Nase auf. Dabei sind nicht – wie häufig fälschlicherweise angenommen – die Hausstaubpartikel der Auslöser, sondern die Ausscheidungen der Milbe, die sich zuvor von abgefallenen Hautschüppchen ernährt hat.


Milben mögen keine Daunen

Viele Betroffene schlafen fortan unter mit Baumwolle oder Kunstfasern gefüllten Decken und wünschen im Hotel: „Bitte Allergikerbettwäsche!“ Schließlich sind Daunendecken doch denkbar ungeeignet für Hausstaubmilben-Allergiker, oder? Ein Irrtum. Milben fressen weder Daunen, noch halten sie sich besonders gerne darin auf. In Qualitätsdaunenbetten kommen sie auch gar nicht erst hinein, da der umschließende Stoff, ein eng gewebter Batist, keine Lücken bietet, durch die sich selbst die schmalste Milbe hindurchzuquetschen vermag. Einige argumentieren nun, dass ein Allergiker seine Decke leicht reinigen können muss, da möglicherweise Milben darauf sitzen. Und das sei bei Daunen so aufwändig. Wieder falsch, denn was viele nicht wissen: Daunenkissen- und decken sind waschbar, unter Beachtung der Pflegeanweisung ganz einfach zu Hause in der Waschmaschine. Nur übertreiben sollte man es nicht, dann verlieren die Daunen auf Dauer ihre Form und somit ihre isolierenden und kuscheligen Eigenschaften.


Warum Milben Daunendecken meiden:

- Milben haben es gerne feucht, Daunendecken leiten die vom Menschen beim Schlafen abgegebene Feuchtigkeit jedoch schnell nach außen in die Luft ab.

- Wird es der Milbe zu nass, hört bei ihr der Spaß restlos auf: Daunendecken sind entgegen häufiger Annahmen problemlos waschbar.

- Milben fressen keine Daunen, sondern ausschließlich menschliche Hautschuppen – die finden sie in der Daunendecke nicht.

  • Die Hülle hochwertiger Daunendecken wird aus einem sehr dicht gewebten Batist hergestellt, durch den die Milben gar nicht erst in die Decke gelangen können.


Daunendecken empfehlenswert für Allergiker

Daunen sind für Hausstaubmilben-Allergiker also nicht nur geeignet, sondern sogar empfehlenswert. Und: es hat sich gezeigt, dass Babys, die unter Daunendecken schlafen, ein vermindertes Risiko haben, eine Milbenallergie zu entwickeln. Sie wirken somit bereits vorbeugend.


Der Hausstaubmilben-Allergiker kann im Hotel und zu Hause also zukünftig beruhigt zur Daunendecke greifen und braucht keinerlei Einschränkungen in Hinblick auf Komfort und Schlafqualität in Kauf zu nehmen.


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